Nachhaltige Materialien 

Bauen für die Zukunft 

Welche Materialien sind besonders nachhaltig? Das ist meist eine der ersten Fragen, wenn es darum geht, ein nachhaltiges Dach zu bauen. Leider ist sie nicht eindeutig zu beantworten. Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema und Materialien pauschal als nachhaltig, weniger nachhaltig oder gar nicht nachhaltig zu beurteilen, ist nicht möglich. 

Dennoch können Sie mit einer cleveren Materialauswahl dafür sorgen, möglichst nachhaltige Lösungen zu gestalten – egal ob als Handwerksbetrieb im Dachbau, als Bauherr oder Investor. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihnen selbst zugute.

Was genau sind nachhaltige Materialien?

Pauschale Lobhudelei oder Verteufelung sind selten zielführend – das gilt auch für den überwiegenden Teil von Materialien, die im Dachbau eingesetzt werden. Grund dafpr ist, dass Nachhaltigkeit von vielen einzelnen Faktoren bestimmt wird. 

  • Wie viel CO2 wird bei der Produktion ausgestoßen?
  • Wie langlebig ist das Material?
  • Wie gut lässt es sich recyceln? 

Das sind nur drei von vielen Fragen, die beantwortet werden müssen, um die Nachhaltigkeit von Produkten einschätzen zu können. Hier sind Sie als Bauherr, Investor oder Handwerksbetrieb gefragt. Denn die beste Lösung liegt nicht im Material selbst, sondern ist vom jeweiligen Projekt abhängig.

Hört sich nach viel Arbeit an? Zugegeben, Gedanken machen, müssen Sie sich natürlich. Aber: Es lohnt sich. 

Welche Vorteile genau ein nachhaltiges Dach für Ihr Unternehmen oder für Sie als Bauherr beziehungsweise Investor hat, lesen Sie unter: Nachhaltiges Dach. Dort erfahren Sie auch, wie Sie sich der besten Lösung nähern können.

Welche Materialien unterstützen meinen Wunsch nach einem nachhaltigen Dach?

Auch wenn sich leider keine Rangliste der nachhaltigsten Materialien aufstellen lässt, so gibt es doch einige Materialien, die es sich genauer zu betrachten lohnt. Auch bei diesen gilt, detailliert zu prüfen, ob sie tatsächlich die beste Lösung für das jeweilige Projekt sind. Doch zumindest lässt sich sagen: In ihnen steckt viel Potenzial.

Übrigens, hier finden Sie eine Tabelle mit sämtlichen nachhaltigen Produkten aus unserem COBA-EcoGuide:

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Materialien

  • Holzkonstruktionen

    Holz ist der Klassiker unter den Dachbaumaterialien und hält sich als Baustoff seit Jahrhunderten. Zurecht. Holz ist in den meisten Fällen besonders langlebig und gut wiederverwertbar. Darüber hinaus sorgt es für ein gutes Raumklima. Natürlich ist Holz nicht gleich Holz, auch im Bezug auf seine Nachhaltigkeit. Achten Sie beim Einkauf daher auf folgende Aspekte:

    • Holz, das in der Region angebaut und verarbeitet wurde, spart Transportwege.
    • Holz aus bewirtschafteten Wäldern, die wiederbepflanzt werden, schließt den Kreislauf.
    • Holz mit FSC-Zertifizierung gibt eine grobe Orientierung: Es stammt aus Wäldern, die nach besonderen ökologischen und sozialen Kriterien bewirtschaftet werden.
  • Dacheindeckung und Fassade

    Dachziegel

    Ziegel aus Ton sind in ihrer Produktion in der Regel sehr energieintensiv, da sie bei hohen Temperaturen gebrannt werden. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, nachhaltigere Produkte zu kaufen. Vielleicht speist der Hersteller die Abwärme in ein Nahwärmenetz ein oder heizt seine Öfen durch erneuerbare Energien. Genaues Hinschauen lohnt sich. 

    Dachsteine

    Dachsteine aus Beton können eine Alternative zu Ziegeln darstellen, wenn sie in das jeweilige Projekt passen. Tendenziell haben sie eine geringere CO2-Bilanz und sind ihnen mittlerweile in der Qualität ebenbürtig. Doch auch hier dürfen Sie gerne genau schauen, was der Produzent unternimmt, um den CO2-Ausstoß zu verringern, Mitarbeitende zu schützen und den Energieeinsatz zu verringern.

    Metalle

    Metalle sind in der Regel besonders langlebig. Darüber hinaus handelt es sich bei Metallen derzeit um eine der wenigen Baustoffgruppen, die als Wertstoff wiedererkannt wird und folglich eine hohe Recyclingsquote hat.

    Schiefer

    Das natürliche Sedimentgestein ist eine kostengünstige Dacheindeckung, die bis zu 100 Jahre halten kann. Ein Schieferdach besticht durch seine Robustheit, Wetterbeständigkeit und Wiederverwertbarkeit. Darüber hinaus bedarf es nur einer geringfügigen Wartung. 

  • Dämmstoffe

    Dämmstoffe gibt es zahlreiche und die meisten von ihnen haben ihre Berechtigung. Auch hier spielen Faktoren wie Produktion, Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit eine Rolle. So sollten Sie sich auch hier die zentrale Frage stellen: Welches Material ist für das Projekt die individuell beste Lösung in Bezug auf Nachhaltigkeit? 

    Der Antwort können Sie sich unter anderem mit diesen Einzelfragen nähern:

    • Wie viel des Materials steht überhaupt zur Verfügung?
    • Was gibt es beim Einbau zu beachten?
    • Wie wurde das Dämmaterial produziert?
    • Wie recyclingfähig ist es?
    • Wie langlebig ist das Material?
  • Dachbegrünung

    Ein Gründach kann aus diversen Gründen ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, Nachhaltigkeit im Dachbau zu fördern:

    • Gründächer tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei, indem sie Schadstoffe aus der Luft filtern und Sauerstoff produzieren.
    • Sie bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere und fördern auf diese Weise die Biodiversität in städtischen Gebieten.
    • Gründächer reduzieren den sogenannten städtischen Wärmeinseleffekt und tragen zur Regulierung des Mikroklimas bei.
    • Durch die zusätzliche Schicht auf dem Dach bieten Gründächer eine verbesserte Wärmedämmung, was zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs für Heizung und Kühlung führt.
    • Die Vegetation schützt die Dachabdichtung vor extremen Temperaturen, UV-Strahlung und mechanischer Abnutzung, was zu einer verlängerten Lebensdauer der Dachabdichtung und zu weniger Reparaturen und geringeren Wartungskosten führen kann.
    • Gründächer können Regenwasser zurückhalten und verzögert ableiten, was zur Entlastung der Kanalisation beiträgt und das Risiko von Überschwemmungen verringert. Das gesammelte Regenwasser kann zudem für Bewässerungszwecke oder andere Zwecke wiederverwendet werden.

Bei der Entscheidung für eine Dachbegrünung als Element eines nachhaltigeren Daches sind die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit stark von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Faktoren wie die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion, die Neigung des Dachs und die klimatischen Bedingungen vor Ort spielen eine entscheidende Rolle. Das gilt auch für die Wahl des geeigneten Gründachtyps. Während ein extensives Gründach mit weniger Bepflanzung und geringerem Gewicht sich möglicherweise für Gebäude mit begrenzter Tragfähigkeit eignet, könnten Dachgärten mit tieferer Substratschicht und umfangreicherer Bepflanzung eine attraktive Option für Gebäude mit ausreichender struktureller Unterstützung darstellen.

Nachhaltige Materialien

Ein Fazit

Materialien im Dachbau können nicht per se als nachhaltig oder nicht-nachhaltig klassifiziert werden. Vielmehr spielen individuelle Faktoren wie CO2-Bilanz, Recyclingfähigkeit und Langlebigkeit eine wichtige Rolle. Daher müssen Sie als Dachhandwerker oder Bauherr für jedes einzelne Projekt die bestmögliche Lösung finden. Ob Holzkonstruktionen, ökologische Dämmstoffe oder Gründächer – es gilt, jede einzelne Komponente sorgfältig zu analysieren, auch im Zusammenhang mit den spezifischen Anforderungen und Wünschen. Entscheidend ist bei alledem auch eine gute Koordination und Kommunikation der einzelnen Gewerke. 

Die Auswahl der passenden Materialien für ein nachhaltigeres Dach stellt eine gewisse Herausforderung dar, lohnt sich aber – und zwar aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Sie können damit unter anderem die Energieeffizienz und Widerstandsfähigkeit des jeweiligen Gebäudes verbessern, für ein gesundes Raumklima sorgen und darüber hinaus dazu beitragen, dass Umweltschäden minimiert und natürliche Ressourcen geschont werden. 

Nutzen Sie für Ihren Auswahlprozess unseren cleveren Konfigurator. Er schlägt Ihnen für jedes Projekt passende Materialien vor und unterstützt Sie damit auf dem Weg zu einem nachhaltigen Dach. Vom ZVDH zertifizierte Hersteller und Produkte sind in der Auswahlliste grün hinterlegt.

Gender-Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit des Textes nutzen wir die im aktuellen Sprachgebrauch üblichen Begrifflichkeiten. Eine Überprüfung auf Aktualität erfolgt regelmäßig.

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